Herpes Zoster und Postzosterneuralgie: Was Sie wissen sollten
Veröffentlicht: 7.Mai 2025
Author:Julia Soschinski
Postzosterneuralgie: Wenn Nerven nicht vergessen
Herpes Zoster, im Volksmund auch Gürtelrose genannt, ist eine schmerzhafte und häufig unterschätzte Erkrankung, die vor allem ältere und immungeschwächte Menschen betrifft. Doch was steckt hinter dieser Krankheit, wie erkennt man sie und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige – verständlich und kompakt.
Was ist Herpes Zoster?
Herpes Zoster entsteht durch die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV), das nach einer Windpocken-Erkrankung lebenslang in den Nervenzellen schlummert. Wird das Immunsystem geschwächt – etwa durch Alter, chronische Erkrankungen oder Stress – kann das Virus wieder aktiv werden. Die Folge: Ein schmerzhafter Hautausschlag, der meist gürtelförmig auf einer Körperseite auftritt, begleitet von brennenden, stechenden oder pulsierenden Schmerzen.
Symptome und Verlauf
Die Erkrankung beginnt oft unspezifisch mit Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Typisch sind dann Hautbläschen und starke Schmerzen in einem umschriebenen Hautbereich, meist am Rumpf oder im Gesicht. Der Ausschlag heilt in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen ab, doch die Schmerzen können deutlich länger anhalten.
Komplikationen: Wenn der Schmerz bleibt
Etwa 10–20 % der Betroffenen entwickeln eine sogenannte Postzosterneuralgie – chronische Nervenschmerzen, die länger als 90 Tage nach dem Hautausschlag bestehen bleiben. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Patient*innen mit schweren Hautveränderungen oder starkem Anfangsschmerz sowie Immunsupprimierte.
Wie wird Herpes Zoster behandelt?
Die Behandlung sollte so früh wie möglich beginnen, um Komplikationen zu vermeiden:
- Antivirale Medikamente (z.B. Aciclovir, Valaciclovir) hemmen die Virusvermehrung und verkürzen den Krankheitsverlauf.
- Schmerztherapie nach dem WHO-Stufenschema (ein international anerkanntes Schema zur Schmerztherapie in drei Stufen) – von klassischen Schmerzmitteln bis zu speziellen Medikamenten gegen Nervenschmerzen.
- Lokale Maßnahmen wie Kühlung, antiseptische Lösungen oder schmerzlindernde Pflaster können zusätzlich helfen.
Sonderformen und besondere Risiken
Herpes Zoster kann auch das Auge (Zoster ophthalmicus) oder das Ohr (Zoster oticus) befallen – hier drohen schwere Komplikationen wie Sehverlust oder Gesichtslähmungen. In solchen Fällen ist eine sofortige antivirale Therapie und die Mitbehandlung durch Spezialisten erforderlich.
Vorbeugung durch Impfung
Die beste Prävention ist die Impfung mit einem Totimpfstoff (Shingrix®), die ab 60 Jahren – für Risikogruppen schon ab 50 Jahren – empfohlen wird. Sie senkt das Risiko für Zoster und die gefürchtete Postzosterneuralgie um über 90 %.
Fazit
Herpes Zoster ist mehr als nur ein Hautausschlag – er kann zu langanhaltenden Schmerzen und schweren Komplikationen führen. Eine frühzeitige Behandlung und die Impfung sind die besten Strategien, um sich zu schützen. Sprechen Sie mit Ihrer/m Ärzt*in, wenn Sie zur Risikogruppe gehören oder Fragen zur Impfung haben!